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Pseudogetreide - gut für den Menschen, schlecht für die
Umwelt?

FD-EU-18-a-800x400Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth oder Chia Samen werden immer häufiger als Alternative zu Getreide konsumiert. Besonders gelobt werden sie für ihre besonders gesunden Eigenschaften. Außerdem stellen sie eine gute glutenfreie Alternative zu Getreide dar. Doch wie sieht die Umweltbilanz dieser Superfoods aus?

Inhaltsverzeichnis

Was ist Pseudogetreide?

Unter Pseudogetreide versteht man Lebensmittel, die Getreide sehr ähnlich sind, aber nicht unter Getreide zählen. Pseudogetreide gehört im Gegensatz zu Getreide nicht zu den Süßgräsern, sondern zu anderen Pflanzenfamilien. Zu Pseudogetreide gehören beispielsweise Amaranth, Quinoa, Buchweizen und Chia Samen. Für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit ist Pseudogetreide besonders geeignet, da es im Gegensatz zu Getreide kein Gluten enthält.

Umwelteinflüsse

Quinoa

FD-EU-18-b-800x400Der Boom um Quinoa ist rasant angestiegen. Quinoa stellt eine sehr gute Eiweißquelle dar und hat reichlich Eisen. Vor allem in Bolivien und Peru wird Quinoa auf riesigen Anbauflächen angebaut. Aufgrund der steigenden Nachfrage wird Quinoa als Monokultur angebaut. Diese Monokultur ist eine große Gefahr für das Ökosystem, da die Böden sehr darunter leiden. Quinoa zieht viel Stickstoff aus dem Boden, den es nicht wieder zurückgibt. Immer mehr Mineralien verschwinden aus den Böden, da auch Lamas, die eine wichtige Rolle bei der Nährstoffrückgewinnung spielen, keinen Platz mehr auf Weiden haben.
Außerdem gibt es kaum noch Anbauflächen für andere Grundnahrungsmittel, was die Preise für diese Lebensmittel steigen lässt. Viele Einheimische können sich gesunde Lebensmittel nicht mehr leisten und müssen auf nährstoffärmere Lebensmittel zurückgreifen.
Auch die Pflanzenpest ist ein großes Problem, das der übermäßige Anbau von Quinoa mit sich bringt. Die Ernten der Bauern werden langfristig geschädigt, da spezifische Quinoa Parasiten die Knospen befallen und Ernteausfälle verursachen.

Chia Samen

FD-EU-18-c-800x400Auch Chia Samen haben in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung hingelegt. Sie sind bekannt für ihren hohen Gehalt an Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. Bei Chiasamen gibt es zwei große Probleme. Zum einem legen Chiasamen einen langen Transportweg hinter sich, da sie aus Südamerika oder Australien stammen. Zum anderen stellen bei Chia Samen Spritzmittel ein großes Problem da. Der Umgang in Südamerika mit Pestiziden und Mineraldüngern ist oft sehr locker, solange der Ertrag stimmt.  Selbst Chia Samen von kleinen Biobauern können mit Spritzmitteln belastet sein, da sie oft von nebenliegenden industriellen Feldern kontaminiert werden. Positiv zu bewerten ist, dass Chia Samen einen geringen Wasserverbrauch haben.

Amaranth

FD-EU-18-d-800x400Amaranth taucht oft in gepoppter Form in Müsli oder Müsliriegeln auf. Er ist besonders beliebt dank seinem hohen Proteingehalt und den wertvollen Aminosäuren. Außerdem hält er lange satt, da er reichlich Ballaststoffe bietet.
Die Blätter von Amaranth sind verwertbar und lassen sich zubereiten wie Spinat. Positiv zu bewerten bei Amaranth ist, dass Fuchsschwanzgewächse wenig Wasser und Dünger beim Anbau benötigen. Angebaut wird Amarant jedoch vor allem in Mittel – und Südamerika, nur vereinzelt in Europa. Amaranth hat also wie Quinoa und Chia Samen keine sonderlich gute Ökobilanz.

Fazit

Pseudogetreide sind gut für die Gesundheit der Menschen, keine Frage. Sie sind eine großartige Möglichkeit den Speiseplan ausgewogener zu gestalten. Nachhaltig sind sie leider nicht. Man sollte, wenn keine Unverträglichkeit besteht, Pseudogetreide nur in Maßen konsumieren und auch zusätzlich auf heimische Getreidesorten zurückgreifen. Regionale Lebensmittel haben auch viele wichtige Nährstoffe zu bieten, denn Pseudogetreide haben durch ihre langen Transportwege eine hohe CO2 Belastung. Außerdem sind die Superfoods oft sehr stark von Pestiziden belastet und können langfristige Schäden auf das Ökosystem, aber auch auf die Menschen in den Anbaugebieten bringen. Achten Sie am besten immer darauf biozertifizierte und faire Produkte zu kaufen. Wenn möglich, sollte man auch zu Pseudogetreiden greifen, die einen nicht so langen Weg hinter sich hatten.

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