Veganismus – Was steckt hinter dieser Ernährungsform?

Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für eine vegane Lebensweise. Diese bewusste Lebensweise soll ganz ohne tierische Produkte auskommen und einen positiven Beitrag für unsere Erde leisten. Kein Tierleid mehr, Umwelt- und Naturschutz, genauso wie Fairness und Nachhaltigkeit spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Veganismus ist eine Lebens- und Ernährungsweise, die aus dem Vegetarismus entstanden ist und die es seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt. Menschen, die sich bewusst für eine vegane Ernährung und Lebensweise entschieden haben, verzichten bewusst auf den Konsum von tierischen Produkten wie Fleisch, Milch, Honig und Eier. Auch Kleidung und Schuhe, die aus tierischen Materialien wie Leder, Pelz, Daunen bestehen, werden nicht getragen. Im Ganzen kann man also sagen, dass nichts gegessen und getragen wird, wofür ein Tier sterben musste.

Der Veganismus setzt sich für das Tierwohl und eine artgerechte Haltung ein. Ein Beispiel für die schlechten Bedingungen ist die Käfighaltung von Hühnern. In der Käfighaltung hat jedes Huhn 800 Quadratzentimeter Platz, was ca. mit einem DIN A 4 Blatt vergleichbar ist. Pro Quadratmeter werden häufig bis zu 12 Hühner gezüchtet.
Um die Bedingungen der Tierhaltung insbesondere der Kükenhaltung zu verbessern, hat der Bundestag das Verbot der Kükentötung ab 2022 beschlossen. Dieses ist am 01.01.2022 in Kraft getreten. 
Rinder und Schweine werden in der sogenannten „Intensivhaltung“ gehalten. Unter Intensivhaltung versteht man häufig große, dunkle Hallen oder alte Ställe, wo sie alle nah beieinander leben müssen. Damit die Tiere den Krankheitsdruck und den dauernden Stress überleben können, werden ihnen häufig Antibiotika oder andere Medikamente verabreicht.
Auch für die Milchproduktion werden die Kälber direkt nach der Geburt oder nach einigen Tagen von den Muttertieren getrennt, damit die Milch für den Konsum der Menschen genutzt wird. Immer mehr Menschen greifen deshalb mittlerweile auf pflanzliche Milch wie Soja-, Reis-, Mandel-, Hafermilch zurück, die mittlerweile überall im Handel erhältlich sind.
Heutzutage gibt es zu dem Schutz der Tiere Vorschriften wie die Tierschutztransportverordnung. Diese regeln die Transportbedingungen der Tiere, damit sichergestellt werden kann, dass die Tiere bei langen Strecken genügend Trinken und Essen und vor allem Platz haben. 
Auch immer mehr Produzenten achten auf eine artgerechte Haltung der Tiere. Um gerade diese Produzenten zu unterstützen, können Sie beim Einkaufen auf Bio-Prüfsiegel achten oder wenn Sie Fleisch konsumieren, bei regionalen Bauern/Händlern das Fleisch kaufen, bei denen die Tierhaltung bekannt ist. 
Ein weiterer Punkt, warum sich immer mehr Menschen für die vegane Ernährung und den veganen Lebensstil entscheiden, ist die Produktion der Treibhausgase. Insgesamt soll bei der Produktion von Fleisch, Milch und Eiern schädliche Treibhausgase entstehen. Während Fleischkonsumenten durchschnittlich 7,3 Kilogramm CO2 am Tag produzieren, sind es bei Veganern nur 2,9 Kilogramm.

Die meisten rein pflanzlichen Lebensmittel wie Kartoffeln, Getreide, Obst und Gemüse sowie Nüsse und Samen sind bereits vegan. Die vegane Ernährung umfasst jedoch nicht nur das und kann super vielfältig sein. 
Inzwischen gibt es viele Alternativprodukte für die tierischen Lebensmittel und auch Gerichte wie Burger, Pizza und Kuchen sind möglich. 
Pflanzendrinks wie Soja-, Reis,- Mandel-, Hafermilch sind Alternativen für die Kuhmilch und auch vegane Schnitzel, Nuggets, Aufstriche und vieles mehr ist mittlerweile auf dem Markt erhältlich. 

Die vegane Ernährung steht oftmals in der Kritik, dass diese aufgrund der rein pflanzlichen Ernährung zu Mangelerscheinungen führen kann. Eine gut geplante und ausgewogene Ernährung versorgt dennoch den Körper mit allen benötigten Nährstoffen. Der einzige Nährstoff der häufig ergänzt werden muss ist Vitamin B12.
Oftmals wird ebenfalls kritisiert, dass Alternativprodukte aus Soja, Seitan und Co. viele ungesunde Zusatzstoffe enthalten würden. Hierbei muss man dennoch beachten, dass Zusatzstoffe in vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind und nicht nur direkt mit den veganen Alternativen in Verbindung stehen.